Als einzige sächsische Gemeinde des Burzenlandes besitzt Schirkanyen keine Kirchenburg und hat auch laut bisher bekannten Urkunden nie eine solche besessen. Dafür ist bekannt, dass hier in der Zeit der Ansiedlung ein Kloster existierte, woran noch heute Flurbezeichnungen erinnern: „Montschebich“ (Mönchsbach), „Montschebicher Wiech“ (Mönchsbacher Weg), „Montschau“ (Mönchsau), „Montschenauer Hill“ (Mönchauer Hügel).

1429 wird erstmals eine Kirche im Ort erwähnt. Sie war der Heiligen Katharina gewidmet und auf der höchsten Erhebung des Ortskernes, am rechten Ufer des Schirkanyer Baches, errichtet worden. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die alte Kirche durch mehrere Überschwemmungen beschädigt, instandgesetzt, wiederaufgebaut. Schließlich wurde sie abgetragen und dafür zwischen 1868 und 1875 die neue Kirche in neugotischem Stil gebaut. Architekt war der in Kronstadt wirkende Ingenieur Josef Sampek. Aus Gründen des Platzmangels erhielt der Bau eine ungewöhnliche Nord-Süd-Ausrichtung. Mittel- und Seitenschiffe sind durch einfache, in Felder eingeteilte, neugotische Gewölbe ohne Rippen überhöht.

Kirchenbänke und Kanzel stammen aus derselben Zeit wie die Kirche, das Taufbecken (1859) stammt aus der alten Kirche. In den sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts wurde der Altar nach Plänen des Kronstädter Ingenieurs Peter Bartesch gebaut. Das Relief des Heiligen Abendmahls schuf der Kronstädter Bildhauer Prof. Hermann nach dem Bilde von Leonardo da Vinci.

Im Ersten Weltkrieg wurde das Mittelbild des Altars stark beschädigt und danach mehrmals restauriert, zuletzt 1984. Auf beiden Seiten des Hauptbildes befanden sich bis zum Ersten Weltkrieg zwei Gipsfiguren der Apostel Petrus und Paulus. Sie wurden bei der Plünderung der Kirche im Jahre 1916 zerstört und 1928 durch zwei Ölbilder des Zeidner Malers Eduard Morres ersetzt. Sie stellen den Apostel Paulus mit Schwert und Martin Luther in Gestalt des heiligen Christophorus dar.
Die Orgel der Kirche stammte von einem Orgelbauer namens Petrus Schneider und war 1626 gebaut worden. Auch sie wurde 1916 unbrauchbar gemacht und in den Zwischenkriegsjahren mit einem Instrument der Temeswarer Orgelbauerfirma Leopold Wegenstein ersetzt.
Der Kirchturm steht etwa sechs Meter südlich der Kirche und schließt sich unmittelbar ans Pfarrhaus an. In einem Hohlfenster wurde bei Restaurierungsarbeiten vor elf Jahren die Jahresinschrift „1691“ entdeckt; vermutlich ist der Turm jedoch älter.

Außer dem Kirchturm, dem ältesten Bauwerk im Ort, gibt es noch das alte Präfekturgebäude aus dem 18. Jahrhundert, das seit 1945 als Schulgebäude genutzt wird. Aus der gleichen Zeit stammt das ehemalige k.u.k. Forstamtsgebäude, das auch heute noch dem gleichen Zweck der Forstverwaltung dient. Das Pfarrhaus stammt von 1839. Einige ältere Giebelhäuser weisen auch heute auf den Namen des Erbauers und das Baujahr am Hausgiebel hin, andere Inschriften sind durch den Umbau der Hausfront verschwunden.
